Design und Usability

Native Apps, Web-Apps, Hybrid-Apps, Multichannel-Apps

Egal ob Sie Online ein Produkt präsentieren und verkaufen wollen, eine Lern-Plattform zu Verfügung stellen oder Ihrem Vertriebsmitarbeiter im Außendienst eine mobile Katalog-Anwendung an die Hand geben wollen: Sie sollten Ihre Anwendung (englisch Application, kurz App) auf denjenigen Endgeräten anbieten, welche Ihre Zielgruppe vorzugsweise nutzt. Und die Palette der in Frage kommenden Plattformen und Endgeräte wird immer breitgefächerter und vielgestaltiger. Internet-Inhalte sind heute darstellbar auf klassischen Desktop-PC, Laptops, Tablets, Smartphones, Kiosk-Systemen und immer häufiger auch auf TV-Geräten.

Sie müssen also im Blick haben, dass Ihre Anwendung auf möglichst vielen Anzeigegeräten aller Formen und Größen gut dargestellt und bedient werden kann.

Selbstredend muss Ihre Anwendung responsive bzw. adaptive auf die verschiedenen Anzeige-Format reagieren, d.h. automatisch seine grafische und inhaltliche Darstellung an das Display-Format sowie sich gegebenenfalls funktionell an die technischen Gegebenheiten anpassen.

Unterschiede in der App-Entwicklung

Eine große Hürde sind hierbei jedoch die teilweise großen Unterschiede in der technischen Basis der Anzeigegeräte: Eine für Apples iOS-Smartphone entwickelte App ist auf einem Smartphone mit Googles Android-Betriebssystem oder gar auf einem PC nicht ohne weiteres lauffähig.

Es muss also eigentlich für jede Geräte-Plattform in der ihr eigenen Betriebssystem-Sprache eine eigenständige App programmiert werden. Als Beispiel: Für Apples-iOS-Geräte ist dies die Programmiersprache Objective-C, für Googles Android-Geräte ist dies JAVA.

Apps, die in der Anzeigegerät-eigenen Sprache programmiert sind, nennt man native Apps. Sie haben u.a. den Vorteil, dass man mit ihnen die für dieses Gerät bestmögliche Lauffähigkeit (Performance) bei Animationen und rechenintensiven Aufgaben erreichen kann.

Weiterhin können nativ programmierte Apps umstandslos auf die Hardware- und Betriebssystem-Fähigkeiten des Anzeigegerätes zugreifen und diese nutzen - also bspw. die Kamera, das Gyroskop, die interne Kontaktedatenbank oder das GPS-Modul.

Ein sehr großer Nachteil aber ist: Sie als App-Anbieter sind mit Blick auf die Streuung der genutzten Anzeige-Gerätetypen Ihrer Zielgruppe gezwungen, für jede dieser Plattformen eine eigene App zu entwickeln oder entwickeln zu lassen. Aufgrund des benötigten Entwickler-Know-Hows für mehrere Plattformen und der einzusetzenden Ressourcen ist dies natürlich um ein vielfaches kostenintensiver und zeitaufwändiger! Auch die zukünftige Wartung, Pflege und Weiterentwicklungen spielen hier eine zu berücksichtigende, wichtige Rolle!

Eine App - viele Kanäle

Um dies zu umgehen, wird verstärkt auf die Produktion von hybriden Apps gesetzt. Diese Apps - auch Multichannel-Apps genannt – werden nur einmal entwickelt und über mehrere Kanäle (z.B. App Stores) bereitgestellt.

Hierbei werden als gemeinsame Basis sogenannte Web-Anwendungen programmiert. Eine Web-Anwendung (englisch Web-Application, kurz Web-App) wird im Rahmen eines Webbrowsers angezeigt und bedient. Aufgrund des Einsatzes moderner Web-Technologien wie HTML5 und Frameworks wie jQuery oder AngularJS, sind diese Web-Apps plattformübergreifend lauffähig. Einer im Browser laufenden Internet-Anwendung ist allerdings - anders als einer nativen App - der Zugriff auf die Smartphone-Kamera und andere Hardware- und Systemkomponenten verwehrt. Auch was die Geschwindigkeit und Flüssigkeit von Animationsabläufen betrifft (Performance), liegen Web-Apps häufig noch hinter nativen Apps zurück. Zukünftig wird dies allerdings aufgrund der immer weiter steigenden Leistungsfähigkeit von Endgeräten und Software ein mehr und mehr zweitrangiges Argument werden.

Um nun auch den Zugriff auf Geräte- und Systemkomponenten wie eben Kamera, Adressbuch etc. zu erhalten, werden diese Web-Apps über Frameworks wie PhoneGap in plattformspezifische Anzeigecontainer-Apps verpackt. Diese bieten den gewünschten Komponenten-Zugriff und verleihen Web-Apps Möglichkeiten und Wirkung nativ programmierter Apps. Somit werden über diesen Weg die Vorteile von nativen und Web-Apps vereint.

Einmal in die Anzeigecontainer der diversen Plattformen verpackt, wird Ihre App zur Multichannel-App. Sie kann dann in einem der App Stores angeboten werden – sei es einer der bekannten Stores von Apple, Google, Microsoft oder Blackberry oder auch in einem unternehmensinternen App Store. Sie kann aber auch als reine Web-App über das Internet völlig plattformunabhängig bereitgestellt werden.

Übrigens: Die in einem früheren Blog beschriebenen Einzelseiten-Anwendungen (SPA) eignen sich sehr gut für die Erstellung solcher Web-Apps.

Planen Sie die Entwicklung einer App, die auf mehreren Plattformen lauffähig sein soll? Gerne werden wir hierbei Ihr Partner! Nehmen Sie Kontakt mit uns auf!

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